Bild © Kaća Bradonjić
Der Workshop richtet sich insbesondere an Bachelor- und Masterstudierende der Physik und der Philosophie und hat zum Ziel, mittels Fachvorträgen (von Natalja Deng (Yonsei), Andreas Hüttemann (Köln), Jenann Ismael (Columbia) und Lucy James (Bristol)), einführender Vorlesungen (von Niels Linnemann und Kian Salimkhani) und vertiefender Diskussionsgruppen (geleitet von Maren Bräutigam, Niels Linnemann, Niels Martens, Thorben Petersen und Kian Salimkhani) das Forschungsgebiet der Philosophie der Physik vorzustellen. Schwerpunkt ist diesmal die Philosophie der Zeit. Aufgrund der mit der SARS-CoV-2-Pandemie verbundenen Planungsunsicherheiten findet das Wochenendseminar online statt.
Zu den Fachvorträgen und einführenden Vorlesungen sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Die Teilnahme an den Diskussionsgruppen ist den erfolgreichen Bewerber*innen vorbehalten.
Bewerbungsfrist: 31. Oktober 2021 7. November 2021
Unterlagen: kurzes Motivationsschreiben (max. eine Seite) und Lebenslauf
Kontakt: seminar(at)philosophiederphysik.de
Webseite: www.philosophiederphysik.de
Organisation: Niels Linnemann (Bremen) und Kian Salimkhani (Köln)
Der Workshop wird unterstützt durch die Universität zu Köln, die Deutsche Gesellschaft für Wissenschaftsphilosophie (GWP) und die DFG-Forschungsgruppe Inductive Metaphysics.
Freitag, 10.12. |
Samstag, 11.12. |
Sonntag, 12.12. |
---|---|---|
9:00 – 10:30 Vortrag Natalja Deng, Yonsei Die Probleme der Zeitphilosophie |
9:00 – 10:30 Vortrag Andreas Hüttemann, Köln Wie wäre es, wenn es keine Zeit gäbe? |
|
Pause | Pause | |
11:00 – 12:30 Diskussionsgruppen (mit jeweils 5 – 10 Personen) Themen: A, B, C |
11:00 – 12:30 Überblick zur Philosophie der Physik |
|
Mittagspause | Mittagspause | |
14:00 – 15:30 Vortrag Lucy James, Bristol Relational Observables and Time (auf Englisch) |
14:00 – 15:30 Diskussionsgruppen (mit jeweils 5 – 10 Personen) Themen: A, B, C |
|
Pause |
Pause |
|
16:00 – 17:30 Optional: Kurze Einführung in die Philosophie der Zeit |
16:00 – 17:30 Diskussionsgruppen (mit jeweils 5 – 10 Personen) Themen: A, B, C, D |
16:00 – 17:30 Gruppendiskussion (round table) |
18:00 – 18:45 Virtueller Empfang (nicht öffentlich) |
||
19:00 – 20:30 Vortrag Jenann Ismael, Columbia Time and the Visual Imagination (auf Englisch) |
The visual imagination plays an especially prominent role in spacetime physics. Spacetime diagrams and other visualizations play a role conveying the content of the theory and guide the imagination in computation. I believe it is also behind some of the most trenchant misunderstandings about what physics tells us about the nature of time. In this paper I discuss the images of time coming out of physics and the philosophical confusions to which they give rise.
Die Zeitphilosophie macht es sich zur Aufgabe, große Zusammenhänge herzustellen: wie verhalten sich unsere Zeiterfahrung (‚manifest time‘) und die Natur der (Raum)zeit (‚scientific time‘) zueinander? Wir selbst sind ja ein Teil der Raumzeit bzw. leben innerhalb dieser. Daher müsste sich unsere Zeiterfahrung im Prinzip mittels der Physik einerseits und der Psychologie andererseits einordnen und erklären lassen. Unter anderem von Interesse ist dabei die Frage, ob hier ein Konflikt vorliegt oder nicht, und ob wir demnach bezüglich der Zeit einer Illusion unterliegen, dessen Ursprung erklärt werden müsste. In diesem Vortrag untersuche ich, was mit ‚Zeitfluss‘ gemeint sein soll, warum wir Zeitfluss (so verstanden) nicht wahrnehmen, warum wir trotzdem dazu neigen uns Zeit als fließend vorzustellen, und wie dieser Eindruck wahrscheinlich entsteht.
In Einstein's theory of General Relativity, our best physical theory of spacetime, ambiguities arise as to the physicality of time. Physicality of a variable representing an observable quantity is associated with a mathematical property known as gauge invariance. In this talk, I introduce the notion of gauge invariance and describe the general form of a gauge invariant observable according to Rovelli's (2004) formulation of classical mechanics. Here, time plays a derivative, relational role. Time is not to be understood as being physical in any strong sense. However, it is possible to construct time observables which are gauge invariant, or nearly so (Roberts 2013), but these do not feature in Rovelli's physics. This opens a discussion of the way in which physicists use philosophical assumptions, and the extent to which we can use physical theories to answer philosophical questions about the nature of time.
In dem Vortrag werde ich vor dem Hintergrund gängiger Konzeptionen von Reduktion und Emergenz untersuchen, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit man gerechtfertigter Weise behaupten kann, die Zeit existiere nicht.